Eislingen grenzte direkt an Bayern
F rühling bei der SPD-Winterwanderung
24.2.2008- Hans-Ulrich Weidmann
Die Winterwanderung der SPD hatte dieses Jahr als Start und Zielpunkt den Parkplatz beim FCE-Vereinsheim. Bevor es in die Natur ging, standen als Lokalpolitische Besichtigungen der neue Einkaufsmarkt auf dem ehemaligen Kaliko-Gelände, sowie die geplante Westtangente auf dem Routenplaner.
Anschließend erklommen die Wanderinnen und Wanderer bei strahlenden Sonnenschein längs dem B10-Zubringer Eislingen-West die geplante Trasse in Richtung Süßen. Hier konnte Wanderführer Walter Auer den staunenden Wanderern berichten, daß die Gemarkung ab den Näherhöfen einmal für kurze Zeit zu Bayern gehörte. nach der ebenfalls bestens organisierte überraschende Raststation bei der Saurierbrücke qualifizierte Walter Auer sich für die kommenden Jahre als Eislinger Gemarkungswanderführer.
Über Eislinger Gemarkung führte der weiterweg über die "Stadionstaffel" direkt ins FC-Clubheim zur wohlverdienten Vesper.
Hier die Presseinfo der SPD Eislingen
Aus Winterwanderung wurde Frühlingsspaziergang
Eislinger SPD führte jahrelange Tradition am
Samstag fort
Die
Winterwanderung der Eislinger SPD ist am Samstag zum
Frühlingsspaziergang mutiert. Bei angenehmen Temperaturen und
herrlichem Sonnenschein machten sich die Sozialdemokraten unter
Führung von Walter Auer auf den Weg in „Eislingens Osten“.
Ziele der Exkursion waren der neue Penny-Markt auf dem früheren
Kaliko-Gelände, der künftige Standort der Osttangente und
die fertiggestellte Brücke für die Fortführung der B
10 neu sowie die Saurierbrücke.
Nicht
alle Teilnehmer kannten den Fußweg zwischen der Wilhelmstraße
und der Saarsiedlung, der an der Fils entlang führt. Dort
erläuterte der SPD-Fraktions-vorsitzende Peter Ritz, an welcher
Stelle und in welcher Weise hier die Osttangente, eine
Verbindungsstraße zwischen Salacher und Ulmer Straße, im
Jahr 2010 gebaut werden soll. Die Straße wird die Fils über-
und die Bahnlinie unterqueren und einen direkten Anschluss der Firmen
Holz-Koch und Bucher ermöglichen, sodass „weit weniger
Lastverkehr über die Überführung am Bahnhof fahren
wird“, sagte Ritz. Für Eislingen bedeute die Osttangente einen
weiteren wichtiger Schritt zur Bewältigung der vorhandenen
Verkehrsprobleme. Er sei zuversichtlich, so Ritz, dass auch die
Anwohner letztlich zur Akzeptanz dieses wichtigen innerstädtischen
Verkehrsprojekts finden werden.
Zweite
Station der Wanderung der Sozialdemokraten war die fertiggestellte
Brücke im Zuge des Weiterbaus der B 10 neu von Eislingen-Ost bis
Süßen-West. Walter Auer erläuterte, dass der nächste
Bauabschnitt bis zur Schlater Straße reichen werde und die
Ausschreibung hierfür laut Presseberichten im April 2008
erfolgen würde. Baubeginn soll dann im August 2008 sein. Die
Kosten für diesen relativ kurzen Abschnitt belaufen sich auf 1,1
Millionen Euro.
Im
darauf folgenden Bauabschnitt, so berichtete Walter Auer weiter,
werden zunächst zwei große Brücken im Schlater Wald
gebaut mit Längen von 170 bzw. 120 Metern und beide 13 Meter
hoch. Mit den Bauwerken werden der Schlater Tobel und der
Frankentobel überwunden; es handele sich dabei um die beiden
Quellarme des Schweinebachs, der entlang der jetzigen B 10 fließe,
sich auf Höhe des Eichenbachstadions mit dem Aubach verbinde und
in der Saarsiedlung in die Fils münde.
„Weitaus
tiefer in die Tasche greifen muss der Bauherr Bund für den
Abschnitt von Süßen-West bis Süßen-Ost“,
kündigte Walter Auer an. Die bisherigen Kostenschätzungen
belaufen sich für die 3,6 km lange Umfahrung Süßen
auf 41 Millionen Euro. Auch dort gibt es eine Querspange zur alten B
10 und schließlich kommt es in Süßens Osten zu einem
Anschluss der B 466 von Donzdorf her an die neue B 10. „Erst wenn
die Umfahrung Süßen fertig ist, kann Eislingen eine
weitere Entlastung um den Verkehr aus dem Lautertal erwarten“,
schätzte Walter Auer die künftige Situation ein.
Historisches hatte Walter Auer auf der Strecke zu
den Näherhöfen auf Lager. Er berichtete, dass einst ein
sich vom Riedwald bis zum Buchrain erstreckendes durchgängiges
Waldstück mit dem Namen „Breitenlauch“ vorhanden gewesen
sei, wo heute nur noch Felder und Wiesen liegen. Ursprünglich,
so erfuhren die SPD-Wanderer, gehörte das Gebiet den Grafen von
Helfenstein. „Diese waren aber hoch verschuldet, weshalb sie das
Land im Jahr 1396 an die Freie Reichsstadt Ulm verkaufen mussten“,
erläuterte Walter Auer. Allerdings habe es danach ziemliche
Reibereien gegeben, weil die von den Helfensteinern ererbte
Forsthoheit von den bayerischen Kurfürsten reklamiert wurde,
andererseits aber das Jagdrecht an die Grafen von Rechberg verpachtet
war. „Weil sich dann keiner so richtig um den Wald kümmerte,
holten die Eislinger heimlich im Wald ihr Brennholz“, rief Auer in
Erinnerung.
Die
SPD-Mitglieder staunten nicht schlecht, als Walter Auer ihnen zeigte,
wo somit die frühere bayerische Grenze verlief, denn Ulm, dem
das Gelände gehörte, wurde durch Napoleon 1806 nach Bayern
einverleibt. „Doch das bayerische Königshaus hatte auch
Geldsorgen und verkaufte die Ländereien 1807 an das Oberforstamt
Geislingen, welches das Gebiet in Parzellen aufteilte und an
interessierte Landwirte verkaufte“, beschrieb Auer den
geschichtlichen Ablauf. Wer und wann das war, hatte er sich aus
Eislingens Chronik herausgesucht und unterhaltsam präsentiert.
Ein
paar hundert Meter weiter erfuhren die Teilnehmer der SPD-Wanderung,
dass sich im östlichen Riedwald der Wasserbehälter für
den Eislinger Stadtkern und die Südstadt befindet und in zwei
Kammern 5000 Kubikmeter fasst. Die Behälter sind, so Auer,
ständig in Betrieb und werden nachts mit dem Grundwasser aus
Eislinger Markung oder von der Kornberggruppe wieder vollgepumpt.
Die
SPDler staunten nicht schlecht, als sie vor der Saurierbrücke
mit Kaffee und Kuchen überrascht wurden und somit ein
unverhofftes Picknick genießen konnten. Der Beifall für
die hervorragende Organisation der Wanderung, die schließlich
über „Eislingens Stäffele“ ins FC-Heim zum gemütlichen
Ausklang führte, war Walter Auer somit gewiss.
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