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Kirchenmusik in ihrer ganzen Vielfalt - Stadtfest Eislingen

Weitere Infos und Bilder vom Kirchenkonzert im Rahmen des Stadtfestes

16.7.2009 - Ingrid Sing

 

Vergangenen Sonntag , den 12. Juli, begrüßte Pfarrer Frieder Dehlinger in der nahezu voll besetzten Christuskirche die zahlreichen Gäste und die Kirchenchöre St. Markus-Liebfrauen, der Luther- und Christuskirche, dazu das Zupforchester der Kolpingsfamilie, den Posaunenchor des Ev. Jugendwerks und den Gospelchor Celebration zum Kirchenkonzert anlässlich des 16. Eislinger Stadtfestes.

Gleich zum Eingang musizierte der Posaunenchor mit bestens gestimmten Instrumenten Felix Mendelssohn-Bartholdys stimmige Festmotette über Psalm 100: „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ in der Bearbeitung von Johannes Kuhlo.

Zum diesjährigen 200. Geburtstag dieses wichtigen Komponisten aus der Romantik erklangen dann aus vielen Kehlen von zwei bzw. drei Kirchenchören (zunächst die Chöre der Christus- und Lutherkirche) unter dem umsichtigen und einfühlsamen Dirigat von Dorothea Sigel zwei a-capella Chorsätze. Dem berühmten Quartett „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ – aus Mendelssohns Oratorium „Elias“- folgte das vom Text her inniglich flehende „Herr, sei gnädig unser’m Fleh’n“. Daran schloss sich das dreigliedrige „Verleih uns Frieden gnädiglich“ an – ein Gebet nach Worten Martin Luthers –, interpretiert von den bereits erwähnten Chören zusammen mit dem Chor St. Markus-Liebfrauen.

Walter Blum, Organist an der Christuskirche Eislingen, stellte in ausgewogener Registrierung und Interpretation das „Thema mit Variationen in D-Dur“ von F. Mendelssohn-Bartholdy vor. Im spielerischen Verlauf präsentierte er viele schöne Klangfarben der vor zehn Jahren restaurierten Link-Mühleisen-Orgel, z.B. Viola oder Salicional.

Zu Ehren von Joseph Haydn, heuer sein 200. Todesjahr, ließ dann der Kirchenchor St. Markus-Liebfrauen unter bewährter Leitung von Judith Kocsis die „Missa Brevis Rorate coeli desuper“ erklingen, ein Frühwerk des 17jährigen Haydn, basierend auf einem Text des Propheten Jesaja: „Tauet ihr Himmel den Gerechten“. In allen Messe-Abschnitten folgte der Chor aufmerksam und engagiert dem stilsicheren Dirigat von J. Kocsis, bestens ergänzt und unterstützt durch die begleitenden Instrumente.

In der Folge hatte dann das Zupforchester seinen Auftritt mit einer Bearbeitung von Antonio Vivaldis dreisätzigem D-Dur Konzert für Zupforchester und Solomandoline, wobei Monika Single solistisch hervortrat. Unter versierter Leitung von Heidemarie Güller präsentierte der Chor das anspruchsvolle Werk in überzeugender Manier.

Alle „Register“ seines bläserischen Könnens zog der Posaunenchor unter souveräner Leitung von Stefan Renfftlen. Dabei zeigte Stefan Renfftlen, wie vielfältig Bläser-Arbeit heutzutage sein kann: z.B. mit zwei eigenständigen Kompositionen von Chris Woods, Jahrgang 1951, „Lobe den Herren, o meine Seele“ sowie „He’s got his whole world in his hand“, musikalische Basis: Kirchenlied bzw. Choral und Spiritual. Neu, rhythmisch und dynamisch sehr differenziert das Stück „Stompin“ von Michael Schütz (Dozent für Popularmusik an der Tübinger Hochschule für Kirchenmusik). Auch so kann man sich ein zeitgemäßes Vorspiel am Anfang des Gottesdienstes vorstellen: Wir loben Gott mit Herz, Seele, Mund, Händen und Füßen.

Den Schlusspunkt des Kirchenkonzertes bildete der Auftritt des Gospelchores „Celebration“ unter temperamentvoller Leitung von Dr. Johannes Frühbauer. So vielseitig ist modernes, ursprüngliches Gotteslob: z.B. „He reigns“ in heißen Samba-Rhythmen von Kirk Franklin oder das von Jackson/Warren und Kibble arrangierte „Hallelujah“, basierend auf Georg Friedrich Händels Lobpreis aus seinem berühmten Oratorium „Der Messias“ aus dem Jahr 1741.

Die Worte eines weiteren Celebration-Beitrags „Hear our Praises“ können für die künftige kirchenmusikalische Arbeit – nicht nur in Eislingen - Motto und Ansporn sein, den Lobpreis Gottes „von den Bergen bis ins Tal, von den Himmeln zu den Nationen im Singen, das die Lüfte füllt“ weiterzugeben.

Bürgermeister Günther Frank richtete herzliche Dankesworte an alle Mitwirkende und Organisatoren. Er gab seiner Freude über das vielfältige kirchenmusikalische Leben in Eislingen, den außergewöhnlichen ehrenamtlichen Einsatz aller Beteiligten und einen abwechslungsreichen und gelungenen Konzertabend Ausdruck.
Blumen für die Chorleiter – stellvertretend für alle Mitwirkenden – und der begeisterte Applaus des Publikums unterstrichen diesen Dank.

Die Eislinger Kirchenchöre

Das Zupforchester der Kolpingsfamilie

der Posaunenchor des Ev. Jugendwerks

der Gospelchor „Celebration“