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DRUCKANSICHT

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Statt Gewinn eines Autos gab es eine saftige Telefonrechnung

Eislinger AWO will Betroffenen helfen

05.8.2009 - Harald Kraus

 

Kunden der Telekom AG in Eislingen rieben sich verwundert die Augen als ihnen die Rechnung für den Monat Juli 2009 ins Haus flatterte. Ganz am Schluss unter Position 10 wurde ihnen ein „Premium Phone Services“ in Höhe von 41,81 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer berechnet. Die Eislinger AWO hat versucht, den Sachverhalt aufzuklären. Ursache ist eine vermeintliche Dienstleistung der First Communication GmbH aus Frankfurt.

Wie Harald Kraus, Vorsitzender der Eislinger AWO herausfand, wurden zahlreiche Telefonbesitzer im Filstal am Sonntag, 12. Juli abends angerufen. Eine freundliche Stimme vom Band kündigte an, dass sie ein Auto beziehungsweise 25.000 Euro gewonnen hätten. Sie müssten nur die genannte Code-Ziffer an eine Adresse in Como/Italien einsenden, damit sich herausstelle, ob sie der glückliche Gewinner seien. Wer sich die Ansage anhörte, bekam mit der Telekom-Rechnung „Leistungen anderer Anbieter“ belastet, selbst dann, wenn sie während der Dauer der Verbindung keinerlei Angaben machten. Dies bezeichnet Kraus als „eine miese Methode, die nur als vorsätzlicher Betrug eingeordnet werden könne. Deshalb hat die AWO eine Betroffene dabei unterstützt, dieserhalb Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt zu erstatten, die am Sitz „des dubiosen Unternehmens“ zuständig sein dürfte.

Die Automatenstimme habe, so berichtet Kraus, der selbst einen derartigen Anruf erhielt (aber sofort wieder auflegte), als „Gewinnanschrift“ einen Signor Salvatore Fisichella in der Via Manzani Alessandro 18 a in Como/Italien genannt, an die die vermeintliche Gewinn-Nummer und ein frankierter Antwortumschlag eingesandt werden sollte. Gemeldet hatte sich der Anrufer als „Ralf Sommer vom Gewinnclub Deutschland Auto“ (oder so ähnlich).

Die Eislinger AWO nimmt an, dass zahlreiche Telefonkunden mit dieser Gewinnankündigung überrumpelt wurden und sich die Ansage, die wohl versteckt als kostenpflichtig bezeichnet worden war, angehört haben und auf ihrer Telefonrechnung die „Verbindungen über First Communication GmbH“ in Rechnung gestellt bekamen.

Die AWO empfiehlt deshalb, die Telefonrechnung der Telekom AG vom Juli 2009 besonders genau daraufhin zu überprüfen, ob im Abschnitt „Beträge anderer Anbieter“ vermeintliche Leistungen einer First Communication GmbH, Sitz Frankfurt, aufgeführt sind. „Hierbei handelt es sich nach meiner Auffassung eindeutig um einen Betrugssachverhalt“, erklärte der AWO-Ortsvereinsvorsitzende, der von mehreren älteren Menschen auf den Vorgang angesprochen worden ist. Die AWO empfiehlt Betroffenen, die Lastschrift der Telekom AG für Juli 2009 unverzüglich zurück gehen zu lassen und die Abbuchungsermächtigung für die Zukunft ausdrücklich nur auf Leistungen der Telekom AG zu beschränken.

„Wir raten dringend, sich gegen diese bösartige Masche entsprechend zur Wehr zu setzen“, sagt der AWO-Vorsitzende Harald Kraus dazu. Wer die Lastschrift nicht zurück gehen lässt, wird später nur sehr schwer an die unberechtigt abgebuchte Summe wieder herankommen. „Die Telekom AG sollte allerdings genau prüfen, mit welchen ‚anderen Anbietern’ sie sich auf eine Zusammenarbeit einlässt und deren Rechnungsstellung und Inkasso übernimmt“, erklärte Kraus weiter. Er hat ferner eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur eingereicht, die für die Überwachung der Rahmenbedingungen bei Nutzung der Telekommunikationsnetze und den diesbezüglichen Verbraucherschutz zuständig ist.

Wer in gleicher Weise betroffen ist und sich dagegen zur Wehr setzen will, kann von Harald Kraus unter Telefon 07161 817504 oder 017641212655 weitere Informationen und Ratschläge erhalten.