ACE: Immer mehr Autogas-Tankstellen in der Region

18.8.2009 - Harald Kraus

Die Zahl der Autogas-Tankstellen in den Landkreisen Göppingen und Esslingen ist in den letzten Wochen rapide angestiegen. Dies berichtet der ACE Auto Club Europa e. V. aufgrund einer von ihm vorgenommenen Erhebung im Rahmen seines Internet-Benzinpreisvergleichs. Im Kreis Göppingen kann jetzt bereits an 11 und im Kreis Esslingen an 18 Tankstellen der alternative Kraftstoff getankt werden. Weitere Tankstellen sind in Planung, wobei zunehmend auch die Ölmultis an ihren Marken-Tankstellen eine Zapfsäule für Autogas einrichten.

Wie der ACE-Kreisvorsitzende Harald Kraus, Eislingen, berichtet, beträgt der Preis für einen Liter Autogas (LPG) zur Zeit zwischen 55,9 und 63,9 Cent. „Vor dem Hintergrund jüngst wieder steigender Benzin- und Dieselpreise wird die Umrüstung auf Autogas für Autofahrer, die eine Jahresleistung von cirka 15000 Kilometern überschreiten, zunehmend interessant“, erklärte Kraus in einer Pressemitteilung. Gerade hätten unmittelbar vor den laufenden Sommerferien die Mineralölgesellschaften wieder kräftig an der Preisspirale für Benzin und Diesel gedreht. Mindestens 6 Cent pro Liter sei der Kraftstoff in den Tagen vor Ferienbeginn teurer gewesen als aktuell.

Autogas-Tankstellen (zum Teil mehrfach) befinden sich im Kreis Göppingen in Eislingen, Lauterstein, Geislingen, Donzdorf, Rechberghausen, Uhingen, Bad Ditzenbach (Gosbach), Bad Überkingen (Hausen) und Göppingen. Die 18 Standorte im Landkreis Esslingen sind Hochdorf, Filderstadt, Neuhausen, Lenningen, Reichenbach/Fils, Kirchheim/Teck, Plochingen, Weilheim/Teck, Neckartenzlingen, Nürtingen und Esslingen. An den meisten Tankstellen kann mit der EC-Karte bargeldlos am Tankautomat bezahlt werden.

Eine fehlende Tankstellendichte könne, so der ACE, nunmehr nicht mehr als Argument gegen den Umstieg auf Autogas ins Feld geführt werden. Wie der ACE ermittelt hat, belaufen sich die Kosten für eine Umrüstung je nach Hersteller bzw. Umrüster zwischen 2500 und 2800 Euro.

Wie Harald Kraus erläutert, kann in der Regel der Gastank in der Mulde des Reserverades untergebracht werden und hat meist ein Volumen, das für eine Fahrstrecke von 300 – 400 km ausreicht, bei bestimmten Fahrzeugtypen wird dieser Wert sogar übertroffen. Der Benzintank bleibt erhalten. Die Autogassysteme sehen vor, dass der Start mit Benzin erfolgt und bei einer Betriebstemperatur von cirka 40 Grad automatisch auf Gas umgeschaltet wird (nach cirka 700 Metern), was dem Fahrer jeweils akustisch angezeigt wird. Ansonsten wird der Umschaltvorgang nicht als störend registriert. Wird der Gastank unterwegs leer, so schaltet das System automatisch auf Benzin um, sodass nach kurzer Fahrstrecke mit Benzin eine der nun weit verbreiteten Gastankstellen erreicht werden kann. Der Verbrauch, so der ACE, liegt zwar durchschnittlich ca. 20 – 30 % über dem Benzin, aufgrund des günstigen Literpreises soll sich die Investition jedoch nach zwei Jahren bzw. 30.000 km rentieren.

Autogas wird schon seit Jahrzehnten eingesetzt und ist der weltweit meistgenutzte Alternativkraftstoff. Es besteht aus Propan, Butan bzw. deren Gemischen und entspricht damit dem Brennstoff Flüssiggas, wie er als Heizenergie oder in Feuerzeugen eingesetzt wird. Autogas ist grundsätzlich ungefährlich, nicht wassergefährdend und daher unbedenklich im Einsatz.
Da mit Autogas betriebene Fahrzeuge etwa 25 Prozent weniger Emissionen ausstossen, fördert die Bundesregierung den alternativen Kraftstoff mit einem niedrigeren Mineralölsteuersatz. Im Energiesteuergesetz (EnergieStG) vom 15. Juli 2006 ist diese Vergünstigung verankert. Der verminderte Steuersatz gilt nach aktuellem Stand bis zum 31.12.2018.

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