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Josef und seine Brüder

Bericht vom Orgel- und Erzählkonzert für Kinder

15.2.2011 - Christuskirche,Ingrid Sing

 


Am Samstag, 5.2.2011, lud der Förderkreis Kirchenmusik an der Christuskirche Eislingen in das schöne Jugendstil-Gotteshaus zu einem weiteren außergewöhnlichen Musik-Ereignis ein.
Auf der Orgelempore fanden sich Menschen aller Altersklassen ein, darunter eine erfreulich große Anzahl von Kindern, um gespannt der alt-testamentlichen „Geschichte in Musik – Josef und seine Brüder“ zu lauschen.
Der Komponist – der Ravensburger Bezirkskantor Michael Benedict Bender – wollte seine ansprechende und sehr bildhafte Vertonung der Josefsgeschichte für „Kinder und Erwachsene“ schreiben, also Menschen eines breiten Altersspektrums ansprechen und erreichen.
Den erzählerischen geistlichen Part hatte Pfarrer Frieder Dehlinger übernommen. Spannend trug er die Geschichte von Josef, dem verzärtelten Lieblingssohn seines Vaters Jakob vor. Josef machte ja auch erstaunliche Wandlungen in seinem Leben durch: er wurde Sklave in Ägypten durch die List seiner älteren Brüder, überstand einen Gefängnisaufenthalt und wurde zuletzt Stellvertreter des ägyptischen Königs Pharao. Seine prophetischen Träume spielen eine gewichtige Rolle in der Musik Benders; sie sind in Bildern verhüllt und weisen auf die Zukunft der Menschen im Land am Nil hin.

Die fesselnde Lebensgeschichte Josefs und seiner Familie spiegelt sich einerseits in der Bender’schen Komposition, andererseits im musikalisch gut differenzierten Vortrag des interpretierenden Orgelspielers und Künstlers Walter Blum wider. Er zog in seiner musikalischen Ausdeutung alle Register seines Könnens in gut konzertantem Sinne. Gleich eingangs stellte er die sechs Musikmotive vor, z.B. Josefs Brüder durch starke dunkle Trompetentöne oder Josef selbst, dargestellt durch die gesanglichen Hauptregister der historischen Link-Mühleisen-Orgel. Danach ging die Geschichte erst richtig los. Nach entsprechenden Textstellen erklangen die passenden, sehr plastischen Motivabschnitte mit jeweils verschiedenen Registrierungen, so dass die Zuhörer die charakteristischen Stellen in der Musik gut nachvollziehen konnten. Der biblische Text und die Musik waren eng aufeinander bezogen, wobei die Musik – auch in ausgefallenen Tonarten – die Dramatik der Erzählung gut steigerte.

Nach dem majestätischen Schlussabschnitt, darstellend Pharaos Geschenk an die Brüder Josefs, konnten Pfarrer Dehlinger und Walter Blum den verdienten Beifall mit Dank entgegennehmen.

Es zeigte sich wieder (wie schon bei den entsprechenden Angeboten der vergangenen Jahre), dass auch Kinder Freude und Interesse an guter Orgelmusik haben. Sicherlich war die gesamte Zuhörerschaft von groß bis klein davon angetan, dass erstmals eine biblische Geschichte mit so verschiedenen, schönen Orgelklängen verbunden wurde: dank der farbig-abwechslungsreichen Komposition des schwäbischen Kirchenmusikers Michael Benedict Bender.