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Spirituell-Romantisches in Werner Dannemanns Musik

Konzert am vergangenen Sonntag in der Jakobus-Kirche Krummwälden

01.7.2015 - Christuskirche

 

Pfarrer Frieder Dehlinger von der Eislinger Christuskirche begrüßte die zahlreiche Zuhörerschaft zum Konzert mit Werner Dannemann und seiner Musikpartnerin Zorana Memedovic in der St. Jakobus-Kirche zu Krummwälden. Es war nicht nur eine formelle Begrüßung, sondern Pfarrer Dehlinger erwähnte die verschiedenen Facetten der Liebe (z.B. Liebe Gottes zu uns Menschen, wodurch wir Menschen Liebe zur Natur, Musik, Poesie und zu unseren Mitmenschen zeigen können. Er gab den Künstlern und den Zuhörern zwei Strophen des bekannten geistlichen Liedes „Sollt’ ich meinem Gott nicht singen“ mit auf den Weg.

Der Anlass des aktuellen Auftrittes des Künstlerduos war u. a. das 50jährige Bühnenjubiläum von Werner Dannemann, der sich als Komponist, Sänger und Gitarrist auf dem Zenit seiner Musikerlaufbahn befindet. In den drei eben genannten Rollen, die der Künstler in meisterlicher Einheit beherrscht, drückt er die wesentlichen Elemente in geistlichem und weltlichem Musizieren in unglaublicher Vielfalt aus. Freilich kann der aufmerksame Zuhörer Musik aus dem Mittelalter einer Hildegard vom Bingen atmosphärisch nur erahnen, wenn das Künstlerduo Dannemann und Memedovic einen „Antiphon“ (=Leitvers zu einem Psalm) über die Weisheit (=Sapentia) darbietet. Von der Treue, vom Verlus, von der Einsamkeit und von einem Tag im Louvre „Mona Lisa“ musizierten beide Künstler in harmonischer Abstimmung Kompositionen von Werner Dannemann. In den Vertonungen von zwei Psalmen (23: „Vom guten Hirten“ und 34: von „Gottes Schutz“) sowie in der weiteren Dannemann’schen Komposition zu Worten des Heiligen Franziskus von Assisi: „Mache mich zum Werkzeug deines Friedens“ konnte die Zuhörerschaft die glückliche Verbindung des Künstlerpaares in reichhaltigen Melodien mit ebensolchen Harmonien erfahren.
Auch in den „romantischen“ Musiken z.B. „Dance the night away“ und „Mittagsfels“ (rein instrumental) verbreitete sich eine vielfältige musikalische Atmosphäre. Die „Nachttanz“-Komposition basiert auf der Begegnung mit dem schottischen Musiker Jack Bruce, während der „Mittagsfels“ Eindrücke Dannemanns aus seinen Aufenthalten im Lenninger Tal wiedergibt. Ebenso facettenreich und sehr gekonnt musizierte das Duo den Titel „To whom it may concern“, den Hintergrund bildet die Schottische Schicksalsballade von Miller Anderson aus dem Jahr 1971.

Werner Dannemann als Gitarren- und Stimmkünstler „schwimmt“ auch schon mal gegen den Strom in seiner Komposition „Matador“, wobei er „gegen Chauvinismus, der sich gerade im Stierkampf zeigt“, überzeugend seine Stimme erhebt.

Auch der weltbekannten Gruppe „The Rolling Stones“ huldigte das Duo Dannemann/Memedovic im kräftigen Song „Paint it black“. Eine weitere Reminiszenz galt Tim Hardin, mit der Interpretation von „Hang on a dream“ in der Version von „The Nice“. Als würdiger, musikalisch-vielseitiger und gut ausbalancierter Abschluss erklang „A Fool no more“ von P.A. Green (Fleetwood Mac).

Das Künstlerduo hat in allen Darbietungen (spirituell und romantisch) im textbezogenen Musizieren eine außerordentliche Bandbreite des musikalischen Ausdrucks träumerisch, aber auch äußerst leidenschaftlich an den Tag gelegt, rhythmisch-straff aber auch rhythmisch eher zurückhaltend-konventionell.

Als Zugabe musizierte das Künstlerduo mit melodisch-dynamisch und temperamentvollem Ausdruck den Titel „Resurrection“ (=Auferstehung), von Werner Dannemann komponiert. Besonders ausdrucksvoll „He stepped down“. Das Publikum dankte mit anhaltend gebührendem Beifall.

Eckhart Naumann


Werner Dannemann und Zorana Memedovic in der St. Jakobs-Kirche