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DRUCKANSICHT

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Neu im Eislinger Kino: Let's make Money

Österreich, 2007, 110 min. - ab Donnerstag im Schloßtheater

08.1.2009 - Hans-Ulrich Weidmann

 

Im Angesicht der Finanzkrise, die - von den USA ausgehend - in alle Welt schwappt, ist 'Let's make money' hochaktuell. Erwin Wagenhofer hat gerade noch Nahrungsmittel in 'We feed the world' verfolgt und macht sich nun auf die Spur des Geldes im weltweiten Finanzsystem. Er zeigt, was hinter den Kulissen von Banken und Versicherungen passiert. Er erklärt die abstrusen Zusammenhänge des internationalen Geldflusses, und was unsere Altersvorsorge mit dem Immobilienmarkt in Spanien zu tun hat. Getreu dem Motto 'Lassen Sie Ihr Geld arbeiten!' verleihen die Banken die Spareinlagen an Häuslebauer in Andalusien, und wir bekommen gar nichts davon mit, wo sich unser Geld herumgetrieben hat. Erwin Wagenhofer folgt dem Geld durch die Welt. Er zeigt spanische Bauarbeiter, afrikanische Bauern und indische Arbeiter, die bei der Vermehrung unseres Kapitals helfen und selbst bitterarm bleiben. Von gefeierten Fondsmanagern und Unternehmern, die andere Länder wie Heuschreckenschwärme überfallen, um noch das letzte bisschen Profit aus dem versteppten Boden zu saugen - alles zum Wohle der Aktionäre, versteht sich - wird berichtet. Ebenso weist er den Weg zu den Steueroasen, die Konzernen und reichen Privatleuten helfen, ihr Vermögen zu schützen und es zu vermehren. Mit Duldung der Politik, die Steuerschlupflöcher nicht verhindert. Die Spielregeln auf dem globalisierten Markt sind hart. Die Interessen von wenigen Mächtigen müssen bewacht werden, und die Machtlosen müssen unter einem System leiden, das Internationaler Währungsfond und Weltbank vor allem den Entwicklungsländern aufzwingt. Denn das 'feige' Geld siedelt sich nur dort an, wo es bereits vorhanden ist.