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SPD: „Platz des himmlischen Friedens“ ist überflüssig

Roter Treff zum Rathaus-Neubau

04.7.2010 - Harald Kraus

 

Die SPD-Fraktion im Eislinger Gemeinderat favorisiert im Rahmen des Konzepts für die Entwicklung einer neuen Stadtmitte die historisch gewachsene Hauptstraßen-trasse. Beim jüngsten „Roten Treff“ der Sozialdemokraten bezeichnete Stadtrat Bruno Mörixbauer den Vorschlag des Planers Baldauf für eine große Freifläche zwischen neuem Rathaus und dem Schloss als illusionär und bezweifelte, ob diese nachhaltig mit Geschehen und Leben zu erfüllen sei. „Einen ‚Platz des himmlischen Friedens’ halte ich in Eislingen für überflüssig“, sagte der SPD-Stadtrat.

Fraktionsvorsitzender Peter Ritz hatte in seiner Einführung die Vorzüge der Hauptstrassen-Trasse nach dem für 2030 angedachten Abriss der bisherigen Überführungsbrücke hervor gehoben und betont, dass die alternative Mühlbach-strassen-Trasse die Geschäfte in der südlichen Hauptstrasse vom Verkehrsgeschehen abtrennen und somit negative Effekte mit sich bringen würde. Eine bessere Verbindung von Eislingen-Nord und Süd könne dagegen durch diese Trasse wirkungsvoll gefördert werden.

„Ein Fußgängeraufkommen, das die Schaffung eines relativ groß dimensionierten Platzes zwischen Rathaus und Schloss zur Voraussetzung habe, ist in der Eislinger Struktur kaum zu erwarten“, argumentierte Mörixbauer. Vielmehr müsste die Infrastruktur gezielt verbessert und eine optimale verkehrstechnische Anbindung gewährleistet werden. „Dies könnte durch Schaffung entsprechender Parkmöglich-keiten im Umfeld der südlichen Hauptstrasse gelingen“, erklärte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende und Stadtrat Hartmut Komm dazu. Der Bau eines Parkhauses beim Stellwerk entlang der Bahntrasse würde, so Komm, diesem Anliegen entsprechen können.

„Sollte es gelingen, das Kino-Grundstück seitens der Stadt zu erwerben, muss versucht werden, das Kino wiederzubeleben“, verlangte Fraktionsvorsitzender Peter Ritz, der sich zum Beispiel die Einrichtung eines kommunalen Kinos vorstellen kann. Ob ein späterer Abriss zugunsten einer weiterführenden städtebaulichen Maßnahme, in die ein neues Kino integriert werden könne, möglich sei, werde sich dann herausstellen.

Ritz berichtete weiter, dass der Architekten-Wettbewerb für das neue Rathaus laufe und weitere Überlegungen dazu von der Entscheidung für eine der beiden Trassen abhänge. Noch Ende Juli wolle Bürgermeister Heininger zu einer Bürgerversammlung einladen und über den Stand der Dinge informieren. Wegen des städtebaulichen Zusammenhangs von neuem Rathaus und der künftigen Verkehrsführung sei eine baldige Entscheidung zur Trasse notwendig.

kein Platz des himmlischen Friedens