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Es fehlt an authentischen Politikern

CDU Eislingen diskutierte die Debatte um Christian Wulff

18.2.2012 - CDU Eislingen

 

Bei ihrem Februar-Stammtisch im Waldhorn diskutierte die CDU Eislingen am 8. Februar über die Debatte um Bundespräsident Wulff. Dabei standen nicht weitere vermeintliche oder tatsächliche Verfehlungen von Christian Wulff im Mittelpunkt. Vielmehr wurde nach einer kurzen Einführung durch den Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes, Axel Raisch, hinterfragt, wie es zu solch einer Entwicklung überhaupt kommen konnte.
Jochen Haas kritisierte das Vorgehen mancher Journalisten, die einen umfangreichen Fragenkatalog spät abends mit der Bitte um Beantwortung bis zum nächsten Mittag vorlegten? „Dies ist erkennbar ein sichtbar durchgängiges Vorgehen der Journalisten bei der Durchsicht des 400 Fragen/Antwort-Katalogs.“
Festgestellt wurde, dass es sich um eine symptomatische Erscheinung unserer modernen Gesellschaft handelt. Mehrere ausschlaggebende Faktoren wurden bei dem gut besuchten Stammtisch ausgemacht. Eine Medienmacht, die inzwischen den Anspruch hat Politik zu machen anstatt sie zu kontrollieren ohne selbst eine Kontrolle fürchten zu müssen, eine Bevölkerung die sich selbst von vielen Pflichten entbunden sieht aber von Volksvertretern Dinge erwartet, die sie selbst nicht erfüllen kann und auch nicht bereit ist zu erfüllen. Aber vor allem eine moderne Generation von Berufspolitikern, die sich aus Angst des Verlusts von Ämtern, Positionen und Besoldungsgruppen treiben läßt anstatt Politik zu gestalten und damit diese Entwicklung befördert. 'Uns fehlt es an authentischen Politikern, die Inhalte vertreten', stellte Martin Leyrer fest: dann kann jemand glaubwürdig agieren und muß sich nicht in Rechtfertigungsprozesse begeben.Würde die inhaltliche Bilanz von Wulff nicht derart dünn aussehen und die angesprochene Authentizität nicht fehlen müßte er sich nun nicht für private Dinge rechtfertigen, so Axel Raisch: 'Joschka Fischer konnte trotz einer Vergangenheit in der er Gewalt gegen Polizisten ausgeübt hat im Amt bleiben, das sagt viel.'