Ölboten in Eislingen
06.4.2012 - Felix Müller Kath. Dekanat GP-GS
Die feierliche Ausgabe der Heiligen Öle an die Ölboten aus den 40 Kirchengemeinden erfolgte in diesem Jahr im zentralen Dekanatsgottesdienst, in Eislingen St. Markus. Im sehrgut besuchtem Gottesdienst nahm Dekan Dietmar Hermann Bezug auf die Bedeutung der Heiligen Öle: „ Die geweihten Öle versinnbildlichen in der Liturgie den „Gesalbten“(hebräisch: „Messias“, griechisch: „Christus“). Die heiligen Öle sind lebendige Zeichen der „heilsamen Nähe des menschenfreundlichen Gottes“ führte er in seiner Ansprache weiter aus.
Die Weihe der Hl. Öle selbst erfolgt am Tag zuvor durch Bischof Dr. Gebhard Fürst in im Dom zu Rottenburg in der sogenannten „Chrisammesse“. „Die Verteilung der Hl. Öle in die einzelnen Dekanate soll in würdiger und festlicher Form vollzogen werden“ so die Empfehlung der Diözese. Die geweihten Öle können dann in der Heimatgemeinde am Gründonnerstag beim Einzug der Abendmesse mitgetragen und an einer geeigneten Stelle feierlich deponiert werden.
Die Chrisammesse, in der die heiligen Öle für die Spendung der Sakramente geweiht werden, gehört zum ältesten Traditionsgut der Kirche. Dabei weiht der Bischof den Chrisam, eine aromatische Mischung aus Olivenöl, Blumen und Kräutern, das Katechumenenöl zur Salbung der Taufbewerber und das Krankenöl, das beim Sakrament der Krankensalbung verwendet wird. Mit Chrisam werden Täuflinge, Firmlinge, Kirchen und Altäre sowie Priester und Bischöfe bei ihrer Weihe bezeichnet. Das religiöse Symbol erschließt sich auf den Hinweis aus der Frühgeschichte alter Religionen. Das Öl ist nicht nur ein wichtiges Nahrungsmittel zur Bereitung zahlreicher Speisen, sondern dient auch als Heilmittel und zur Körperpflege. Die Anwendung verschiedener Öle zu Heilzwecken war bereits in der antiken Medizin weithin üblich. Auch die Salbung von Priestern und Königen gehörte zum Ritual der Amtseinführung in mehreren orientalischen Kulturen.

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