Roter Treff der SPD: Eislingen muss parkplatz-freundlich bleiben
Übersicht über Parkplätze mit und ohne Parkscheibe gewünscht
07.4.2012 - Harald Kraus
Eislingen muss eine parkplatz-freundliche Stadt bleiben. Dies war die einhellige Meinung beim gut besuchten Roten Treff der Eislinger SPD am Donnerstagabend. Der Vorschlag, die Höchstparkdauer mit Parkscheibe von 60 auf 90 oder gar 120 Minuten auszuweiten, fand nicht die ungeteilte Zustim-mung. Allerdings, so die Alternative, sollte die Stadtverwaltung einen Plan der vorhandenen Park-plätzen mit den unterschiedlichen Höchstparkzeiten veröffentlichen. Eine Umfrage unter den Besuchern ergab nämlich, dass dieselben auf Anhieb häufig nicht umfassend bekannt sind.
„Die Attraktivität der Innenstadt Eislingens hängt entscheidend davon ab, dass im Zentrum eine ausreichende Zahl von Kurzzeitparkplätzen zur Verfügung steht, um den Besuch von Geschäften und Dienstleistungsbetrieben problemlos gewährleisten zu können“, sagte Stadträtin Dr. Heide Kottmann. Eine Verlängerung der Höchstparkdauer um 30 Minuten im Innenstadtbereich würde die Kapazität der Kurzzeitparkplätze um ein Drittel herabsetzen, was nicht im Interesse der Nutzer liegen könne. Jedoch müsse eine vernünftig begrenzte Zahl von Parkplätzen mit einem größeren Zeitlimit zur Verfügung stehen, damit länger dauernde Besorgungen nicht zwangsläufig zu einem „Knöllchen“ führen müssten. Kottmann kann sich vorstellen, dass nur in der Haupt-, Hindenburg-, Garten- und unteren Salacher Str. kurzparken erlaubt bleibe, ansonsten aber ein Limit von zwei Stunden dem Bedarf entspräche.
Zweifel wurden daran laut, ob die in der geplanten neuen Stadtmitte vorgesehene Zahl an Tiefgaragen-Parkplätzen tatsächlich zukunftsfest sei. „Zwar ist es begrüßenswert, dass unter dem neuen Rathaus cirka 100 Plätze und für das Wohn- und Geschäftszentrum weitere 50 Plätze vorgesehen sind, doch ob dies ausreicht, ist keineswegs sicher“, meinte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans-Ulrich Weidmann. Walter Auer bedauerte, dass beim jüngsten Stadtentwicklungsforum die Parkplatz-planung keine prominente Rolle gespielt habe.
Stadtrat Bruno Mörixbauer sagte, die aktuellen Klagen über Parkplätze mit ausreichender Parkzeit könnten eingedämmt werden, wenn eine Übersicht über die Parkplätze „mit und ohne Scheibe“ veröffentlicht würde. Häufig sei die Lage der kostenfreien Parkplätze nicht geläufig. Zustimmung fand auch der Vorschlag, das Freigelände bei der Lutherkirche zumindest vorübergehend als kostenlose Langzeitparkplätze auszuweisen. Mörixbauer gab aber zu bedenken, dass eine solche Nutzung nicht unbedingt zum kirchlichen Umfeld passe.
Harald Kraus wiederholte den Vorschlag des ACE Auto Club Europa, das Park-and-Ride-Gelände am Bahnhof in westlicher Richtung zu erweitern. „Bahnfahren wird nur attraktiv, wenn für Autofahrer in ausreichender Zahl günstig gelegene Parkplätze zur Verfügung stehen“, begründete er die Idee. Nur zeitlich begrenzt seien die in Privatbesitz befindlichen Parkplätze am Schlosstheater und am ehemali-gen Postgebäude nutzbar.
Nach Angaben von SPD-Fraktionschef Peter Ritz ginge die Stadtentwicklungsgesellschaft (STEG) davon aus, dass auf dem entstehenden Platz in der künftigen Stadtmitte bis zu 60 Stellplätze möglich wären. Darüber hinaus stünden aber bis zum Abriss der Bahnüberführungsbrücke die darunter liegenden barrierefreien Parkplätze weiter zur Verfügung.
„Der Standortvorteil, den Eislingen durch ein problemloses Anfahren des Innenstadtbereichs gewährleisten kann, muss geschickt ausgebaut werden“, steuerte in der Diskussion Sayed Mohamed bei. „Eine offensive Informationspolitik der Stadt könnte dazu beitragen“, meinte Konrad Dießenbacher.
 Parken in Eislingen
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