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DRUCKANSICHT

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6-10 kg sind genug, am besten in Kartons, Papiertüten oder gebündelt

Interview mit einem Eislinger Altpapiersammler

10.4.2012 - Hans-Ulrich Weidmann

 

Unser Interviewpartner Karl-Heinz Hild ist aktiv im Eislinger Vereinsleben unterwegs. In seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Kolpingfamilie Eislingen unterstützt er auch die Jugendarbeit der Katholischen Kirchengemeinde St. Markus durch aktive Mitarbeit bei Sammelaktionen.

Herr Hild, wie schwer schätzen Sie, war der schwerste Altpapierkarton, den die Sammler dieses Mal auf die LKW-Pritsche heben mußten?

Es war ein Röhrenfernseherkarton der fast bis oben gefüllt war mit Altpapier. Neben der Größe hatte er ein Gewicht so um die 15 – 20 Kg. Da musste die Mannschaft auf dem Sammelfahrzeug ganz nett anpacken.

Welches Gewicht ist für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zumutbar?
Handliche Kartons oder gut gebündelte Packen sind einfach Altpapiergut welches sich gut händeln lässt. Auch Markkauftüten sind ideal, wenn es nicht regnet. Plastiktüten sind gänzlich ungeeignet, da sie nicht recyclebar sind. Gewichte von 6 – 10 kg sind schon als Idealgewicht anzusehen, denn es sollte nicht vergessen werden, dass das Sammelgut auch wieder von den Fahrzeugen abgeladen werden muss.

Welchen Unrat und Abfall versuchten Mitbürgerinnen und Mitbürger zusammen mit dem Altpapier über die Sammlung zu entsorgen?

Ja da sprechen Sie ein Thema an. Eine Unsitte sind Geräteverpackungen in denen noch die Styroporformen des Gerätes enthalten sind. Ganz auf die Devise – Auspacken – Hinstellen – Einschalten – Verpackung mit Inhalt auf die Seite bis zur nächsten Altpapiersammlung. Es ist sogar schon vorgekommen, dass die Bedienungsanleitung mit den gesamten Garantieunterlagen sich noch in der Verpackung befanden. Und wenn dann noch Hausmüll und gefüllte Kinderwindeln sich darin befinden, können Sie sich vorstellen, wie das Sammelpersonal sich fühlt. Aber solche Erlebnisse sind selten und die lassen wir dann einfach stehen.

Trotz allen Unbills, wie schätzen Sie die Unterstützung der Eislinger Bevölkerung bei den Altpapiersammlungen der Eislinger Vereine ein? Es gibt ja seit zwei Jahren auch die blaue Tonne.

Die Unterstützung der Bevölkerung möchte ich sehr hoch einstufen. Durch das monatliche Sammeln des Altpapiers kann sich die Einwohnerschaft von Eislingen verlassen, dass das Sammelgut abgeholt wird. Deshalb ist das Aufkommen eigentlich das ganze Jahr über in etwa ähnlich. Gut jeder Verein hat so seine Mitglieder und Gönner die halt das Ihr Papier herausstellen. Die blaue Tonne sehe ich nicht als große Konkurrenz. Ich möchte vorsichtig Schätzen, dass es sich in etwa bei 10 – 15 % bewegt. Beobachtet wird das erhöhte Aufkommen an Kartonagen. Die leider vor allem wenn sie nicht flachgedrückt sind, einiges an Ladekapazität benötigen. Somit müssen die Fahrzeuge öfters zur Abladestelle fahren und natürlich auch leer wieder in ihre Sammelgebiete. Deutlich möchte ich noch ansprechen, dass die Blaue Tonne an einer Altpapiersammlung durch das Sammelpersonal nicht geleert werden darf wenn diese am Straßenrand bereitgestellt wird.
Abschließend erlaube ich mir hier, für alle Sammler und Eislinger Vereine, der Bevölkerung von Eislingen „Danke“ sagen zu dürfen und ein Lob aus zusprechen. Mal ein nettes Wort, ein herzlicher Gruß wirkt manchmal Wunder. Gelegentlich hat es sogar schon ein Schokolädchen oder 5 € für die Vereinskasse gegeben.
Den Firmen die immer ihre Fahrzeuge zur Verfügung stellen gehört natürlich auch ein herzliches Dankeschön auszusprechen.

Info: Aus Altpapier wird Cellulose gewonnen, die zur Papierherstellung eingesetzt wird. Altpapier vermeidet somit zu 50 % den Einsatz von Holz oder Pflanzenfasern.

Karl-Heinz Hild