Praktische Alltagshilfen im Alter - ein Informationsnachmittag zum Anfassen
23.5.2012 - Christuskirche
Bei herrlichem Sonnenschein freute sich Diakon Hilsenbeck über ein volles Haus und begrüßte alle Gäste, darunter auch Herrn Jürgen Lier vom Gesundheitshaus Donzdorf als Referenten des Nachmittags, die Vorstandsmitglieder des Diakonie- und Krankenpflegevereins und Herrn Eberhard Staudenmayer am Flügel, der schon zuvor die Besucher mit Liedern ohne Worte von Mendelsohn erfreute.
Bereits beim Betreten des Gemeindehaussaals überraschten die SeniorInnen allerlei aufgebaute und ausgestellte Geräte für Ältere vom Badewannenlifter bis zum komfortablen Elektrorollstuhl. Hier wurde schon deutlich, dass der Seniorennachmittag der Christuskirche im Mai thematisch traditionell vom Diakonie- und Krankenpflegevereins der Kirchengemeinde vorbereitet wird und mit der Jahresmitgliederversammlung verbunden ist.
Den Choral „Gottes Geschöpfe“ nach dem Sonnengesang des Franz von Assisi stellte der Diakon seiner Andacht voran. Beim Treffen zweier Raupen auf einem Kohl¬blatt erzählt die eine zuversichtlich von der Verwandlungsmöglichkeit in einen Schmetterling, während die andere dagegen setzt: „Ich glaube nur. was ich sehe.“ Mit dieser kleinen Geschichte greift Diakon Hilsenbeck in der nachösterlichen Zeit das Pauluswort von der neuen Kreatur und die durch Christus eröffnete Auferstehungshoffnung auf. Mit dem vertonten Psalm 66, dem gut bekannten „Jauchzt alle Lande Gott zu Ehren“, schließt die Besinnung.
Es folgt ein Kurzbericht zum „Urlaub ohne Koffer“, der im April im Göppinger Wald-heim stattfand. Als ein Arbeitsergebnis präsentiert die Berichterstatterin eine hübsch gebastelte Papierblume, die man für z. B als Geschenkbeigabe bei Geburtstagen verwenden kann. Beeindruckende Erlebnisse waren neben dem Halbtagesausflug ins Brotmuseum nach Ulm, ein Film über Clärenore Stinnes, die 1927-1929 als erster Mensch mit einem Auto rund um den Globus fuhr. Über weitere Eislinger Verstärkung beim nächsten Urlaub ohne Koffer (24.-28. September) würden sich die jetzigen Teilnehmer freuen.
Während des Kaffeetrinkens mit Hefezopf und Butterbrezeln überlegten sich die Jubilare an den mit Maiglöckchen und Flieder dekorierten Tischen, ihre Liedwünsche. Den Reigen eröffnet der Klavier spielende Jubilar mit einem barocken Frühlingsstück, der dann im schönsten Wiesengrund mit dem angekommenen Mai und Geh aus mein Herz seine Fortsetzung fand. Den Ausklang bildeten Von guten Mächten treu und still umgeben und Danket dem Herrn.
Und jetzt endlich kam der Zeitpunkt, zu dem Herr Lier vom Gesundhaus Donzdorf (= Sanitätshaus) seine mitgebrachten Alltagshilfen vorstellt. Er beginnt mit dem Bade-wannenlifter, der in jede Wanne passt, sich mit einem wasserdichten Akku bedienen lässt und eine Sitzdusche auf halber Höhe in der Wanne ermöglicht. Es folgt die Präsentation eines leicht rechteckigen Duschstuhles mit Rückenlehne, schmaler Sitzfläche mit Ritzen und Armlehnen als Aufstehhilfe. Das Pendant dazu ist ein runder Duschhocker. Beide Hilfen sind höher verstellbar. Faszinierend präsentiert Herr Lier einen kippsicheren Schemel mit nichtrutschenden Gummifüßen. Einziger Nachteil: es gibt keine Kostenbeteiligung durch die Kranken¬kasse.
Große Aufmerksamkeit gab es für die Toilettensitzerhöhungen mit und ohne Arm-lehnen. Ob diese auch bei Toiletten an der Wand montiert werden können, muss im Rahmen eines Besuches vor Ort geklärt werden.
Ein preiswertes Bidet zum Einlegen in das WC mit Seifenablage wurde ebenso ge-zeigt, wie ein Nässeschutz beim Duschen bei einer Bein- oder Armverletzung, sowie Sturz hemmende Protektoren, die über der Unterwäsche getragen werden, und Anti¬rutschsocken für Erwachsene.
Die Besucher staunten über weitere mögliche kleinere Alltagshilfen, wie Flaschenöffner mit zu drehendem Griff, Medikamentenzerkleinerer aus Plastik, und eine Antirutschfolie für schräge Flächen. Ein schicker leichter schmaler Hausrollator mit kleinen Rädern, der mit einer Hand geschoben werden kann, wurde interessiert betrachtet (Kosten ca. 220 €; bei ärzt¬licher Verordnung übernimmt die Krankenkasse ca. 60 - 80 €). Praktisch fanden die Anwesenden beim normalen Rollatormodell den Mittelgriff in der Sitzfläche, der das Zusammenklappen erleichtert. Ein großer, ausziehbarer stabiler Saughaltegriff für glatte Flächen konnte nicht nur angeschaut sondern auch ausprobiert werden.
Mit großem Beifall dankten die Anwesenden dem Donzdorfer für seine vielen anschaulichen Informationen. Und als Überleitung zur Jahreshauptversammlung des Diakonie- und Krankenpflegevereins spielte Herr Staudenmayer ein Intermezzo.
Zu folgenden Terminen lädt Herr Hilsenbeck die Anwesenden ein: zum Spieletreff am 19. Juni (ab 14:30 Uhr) und zum gemeinsamen Ausflug von Christus- und Luther¬kirche am Donnerstag, 21. Juni(!) zur Landesgartenschau nach Nagold, sowie zum Diakoniesonntag am 8. Juli ab 10:00 Uhr mit Mittagessen im Gemeindehaus der Christuskirche.

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