Septemberprogramm des Kulturamts in der Stadthalle
12.9.2012 - PSE (Pressestelle der Stadt Eislingen)
„Mann mit Eiern“, Teufelsgeiger und Klaviertitan bitten zur zweiten Halbzeit in die Stadthalle Eislingen
Ken Bardowicks überrascht mit Spezialeffekten während das Schweizer Duo Les Papillons viel Gehörtes ganz unerhört neu präsentiert.
Nach der Sommerpause lädt das Kulturamt Eislingen gleich mit zwei Veranstaltungen in die Stadthalle ein: Ken Bardowicks verblüfft am laufenden Band am Mittwoch, 19. September. Die Schweizer Musikformation will mit einer tollen Performance am Sonntag, 30. September die Zuhörer von den Stühlen reißen.
„Es gibt Weniges, was so spannend ist wie der Geburtsvorgang eines Kindes. Trotzdem möchte ich nicht jeden Morgen beim Frühstück darüber reden. Ich habe Kinder, weiß aber mehr übers Kinderkriegen als die meisten Schwangeren“ sagt der Kabarettist und Zauberer Ken Bardowicks, dessen Freundin Hebamme ist. Davon handelt sein neuestes Programm. Großartig, wie viele Steilvorlage für beste Situationskomik mit philosophischen Wendungen diese Berufspaarung bietet: „Ich bin neidisch auf ihren Beruf, weil er so unter die Haut geht. Sie ist neidisch auf meine Arbeit, weil ich sie auf DVD verkaufen kann. Meine Freundin ist Hebamme. Ein Traumberuf, sagen Frauen. Ein Beruf, den ich im Traum nicht machen würde. Ich bin Zauberkünstler, beherrsche Kartentricks, kann ebenfalls Dinge erscheinen lassen (ohne lautes Geschrei oder Rückenmarksnarkose). Bardowicks mischt Reales mit Erfundenem, Virtuosität mit Witz, Komik mit Zauberei zu einer Mixtur von unvergleichlicher Leichtigkeit. Verblüffende Effekte bringen das Gehirn zum Rotieren, während gleichzeitig das Herz durch gründliche Zwerchfellmassage revitalisiert wird. Wie das funktioniert, werden Sie richtig verstehen, wenn Sie seine Kunst am eigenen Leib erfahren.
Klaviertitan, Teufelsgeiger und Cellokünstler werden die Musiker aus Basel oft genannt, die in Eislingen als Duo „Les Papillons“ von Benjamin Reber am Cello unterstützt werden. Ein Auftritts dieses Trios kann ganz ohne Übertreibung als Musikereignis bezeichnet werden, dass sich niemand entgehen lassen sollte. Sie führen das Publikum nur kurz in die Irre mit ihrem klassischen Auftritt in Frack und Kummerbund. Nach kurzem klassischem Auftakt fliegen sie Schmetterlingen gleich durch das ganze Musikuniversum. Die perfekt strukturierte Improvisation ist alles andere als ein aufgewärmter Streifzug durch die Musikgeschichte. Gegensätzliches verquicken und erstaunliche Wendungen produzieren, mit dem Wechselbad der Stilrichtungen und Gefühle spielen – das beherrscht dieses Trio perfekt. Kaum hat man sich an ein liebliches Ave Maria gewöhnt, funkt Beethovens Neunte oder das Schicksalsmotiv aus der Fünften dazwischen. Lohengrins 'Treulich geführt' verbindet sich mit Edith Piafs 'Non, je ne regrette rien', die Marseillaise tritt an gegen Mackie Messer, während sich der Trauermarsch von Chopin mit 'Kalinka' auseinandersetzt. 'Stranger in the night' kommt das Deutschlandlied in die Quere und Orffs 'O fortuna' korrespondiert mit dem Volkslied vom Taler.
Giovanni Reber tobt sich auf seiner Geige regelrecht aus: Doppelgriffe, Arpeggien, Pizzikati, Dämpfer gestützte Lyrismen, Echowirkungen, Imitationen und Sirenengeheul – alles ist ihm möglich. Bei soviel Temperament braucht es einen ruhigeren Sachwalter, den Michael Giertz am Flügel gibt. Mit theatralischem Gesichtausdruck garniert er sein meisterliches Klavierspiel und ordnet die Fäden der verschiedensten Stilrichtungen. Das Duo reißt die Zuhörer regelmäßig zu Beifallstürmen hin. Insofern ist es ein Musikereignis de Luxe, wenn der Bruder Benjamin Reber hinzu kommt. Er ist viel mehr als die perfekte Ergänzung. Im Duett mit der Geige, im Trio oder zur Überraschung mal kurz den Bruder am Flügel begleiten – die jungen Musiker schaffen es wirklich, auch den letzten Musikmuffel zu begeistern.
Für beide Veranstaltungen gibt noch Karten zu 18 Euro (ermäßigt 9 Euro) bei allen Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse

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