efa Jubiläumstalk 30 Jahre- 3 Frauen- 3 Sichtweisen
28.5.2025 - Eislinger Frauenaktion efa
Gleichberechtigung heute: Ein Blick auf die Herausforderungen und Fortschritte
Am 23. Mai, dem Tag der Verabschiedung des Grundgesetzes mit dem bedeutenden Artikel 3 Abs. 3: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, lud die Eislinger Frauen Aktion efa e.V. zu einem Jubiläumstalk in die Stadthalle ein. Dabei gingen die Moderatorinnen des Abends Elke Weccard und Dorothe Faupel mit ihren Fragen den persönlichen, aber auch strukturellen Themen nach, die mit der Umsetzung dieses Anspruchs bis heute verbunden sind. Sarah Hafner, Geschäftsinhaberin aus Eislingen, gab einen persönlichen Einblick in die Balance zwischen beruflichem Erfolg und der Familie, die trotz Oma und Kita herausfordernd bleibt. Hafner, die ihren Traum vom eigenen Concept-Store verwirklichte und dafür einen sicheren Job aufgab, erklärte: „Frauen machen sich oft zu viele Gedanken, anstatt sich einfach zu trauen.“ Dennoch betonte sie, dass der organisatorische Aufwand, etwa bei der Kinderbetreuung, oft zu einem „mentalen Overload“ führe.
Karin Gansloser, Bürgermeisterin von Schlat und eine der jüngsten in Deutschland, sprach über ihre Herausforderungen im Amt. „Manchmal hilft es, einfach eine Nacht drüber zu schlafen“, so Gansloser, der man die Begeisterung für ihre Gemeinde deutlich anmerkt. Sie unterstrich, wie wichtig Netzwerke sind. „Das Netzwerk der jungen Bürgermeister ist entscheidend für uns und auch wir ca. 100 Bürgermeisterinnen haben uns zusammengetan.“, sagte sie. Derzeit zählt nur etwa ein Zehntel der deutschen Kommunen eine Frau als Bürgermeisterin. Um diese Zahl zu steigern, wurde die Kampagne „#Bürgermeisterin?-Ich mach das!“ ins Leben gerufen.
Bettina Metz, Geschäftsführerin von UN Women Deutschland, reflektierte die internationale Arbeit des Vereins und das Ziel, weltweit ein Leben frei von Gewalt und Diskriminierung für Frauen und Mädchen zu fördern. „Wir haben uns gesagt: Wenn wir nichts tun, passiert auch nichts“, betonte sie. Ihre Arbeit dreht sich um Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyarbeit, um Gleichstellung aktiv voranzutreiben. „Es ist wichtig, auch Männer zu überzeugen: Ihr habt etwas von Gleichstellung“, sagte Metz.
Metz hob hervor, dass Frauen heute eine Vielzahl von Rollenbildern leben können – von der Mutter und Hausfrau bis hin zur Berufsfrau. Aber auch die Frage nach der gerechten Verteilung von Sorgearbeit bleibt ein wichtiges Thema. Sie warnte davor, in alten, traditionellen Denkweisen zu verharren und betonte die Bedeutung von Protest gegen diskriminierende Sprache: „Wir müssen wachsam bleiben, damit uns solche Probleme nicht einholen.“
Der Talk zeigte eindrucksvoll, dass der Weg zur vollständigen Gleichberechtigung noch immer mit Herausforderungen gepflastert ist, aber auch mit Hoffnung und konkreten Maßnahmen.
Hier gibt es weitere Informationen zu diesem Artikel:
http://www.efa-eislingen.de

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