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Volkstrauertag und Ehrung der Toten in Eislingen

Das Gedenken rückt die Sehnsucht nach Frieden in den Mittelpunkt

19.11.2025 - PSE Pressestelle der Stadt Eislingen

 

Mit einer feierlichen Kranzniederlegung wurde am vergangenen Sonntag auf dem Friedhof in Eislingen Nord sowie auf den Friedhöfen Süd und Krummwälden den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Die Erinnerungen an die Vergangenheit mahnen zu einer besseren Zukunft. Die musikalische Umrahmung gestaltete der Musikverein Stadtkapelle unter der Leitung von Marc Pöthig. Schülerinnen und Schüler der Silcherschule bereicherten die Gedenkfeier mit Friedensgedichte.
Der Volkstrauertag gilt inzwischen nicht nur den Todesopfern, Vermissten und Kriegsgefangenen der ersten beiden Weltkriege. Er gilt auch den Euthanasie-Opfern, den Opfern der Teilung Deutschlands, den Opfern des Fremdenhasses, Gefallenen der Bundeswehr in Auslandseinsätze und zuletzt bedauerlicherweise auch den Verletzten und Toten der eigenen Hilfs- und Rettungskräfte, führte Karl Heinz Wacht, Ortsvorsitzender des Sozialverbands VdK in die Bedeutung der Gedenkfeier ein. In seiner Ansprache zeigte er globale Missstände und zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen weltweit auf.
Die Worte der Kirchengemeinden zum Volkstrauertag hielt dieses Jahr Diakon i.R. Siegfried Riedmüller von der Katholischen Kirchengemeinde St.Markus/Liebfrauen. Als fünfjähriger Bub, so eine seiner frühesten Erinnerungen, erlebte er während des Ostergottesdienstes in der St. Markus Kirche einen Fliegeralarm. Unter Todesangst rannte er gemeinsam mit vielen Eislingerinnen und Eislingern in die Luftschutzkeller der Papierfabrik Fleischer. „Gottseidank war unser Eislingen weitgehend verschont geblieben, aber dort, am Ziel der Bomber, gab es tausendfach Tod und Verderben. Selbst von Eislingen aus war der rot gefärbte Nachthimmel des brennenden Stuttgarts zu sehen“, schilderte er seine Erinnerungen eindrücklich. Die Ehrenmale und das Gedenken der Toten gelten uns als Mahnung, uns für den Frieden einzusetzen. Der Friede im Großen braucht den Frieden im Kleinen – und umgekehrt. An die Worte von Diakon i.R. Siegfried Riedmüller knüpften die Beiträge der Klasse 10a der Silcherschule an: „Unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern. Unsere Verantwortung gilt dem Frieden in Europa und in der Welt.“ Oberbürgermeister Klaus Heininger schätzte die Beteiligung und Mitgestaltung der Gedenkfeier durch die Jugendlichen: „Dieser Brückenschlag zwischen den Generationen ist uns deshalb so wichtig, weil die Verantwortung sehr bald in eure Hände übergehen wird.“ Von jeder und jedem einzelnen sei es wichtig, für den Frieden und für die Freiheit einzutreten. Hinsichtlich der steigenden Rüstungsausgaben sei dieser Volkstrauertag zudem ein Ort der stillen Demonstration für den Frieden und gegen Gewalt und Krieg. „Ich danke Ihnen allen für Ihr Kommen und Einbringen am diesjährigen Volkstrauertag. Damit zeigen Sie Verantwortungsbewusstsein und den Willen, ein friedliches Miteinander vorzuleben und dafür einzutreten“, richtete sich Oberbürgermeister Klaus Heininger abschließend an alle Gäste und Mitwirkenden.
Einen ehrwürdigen Rahmen der Gedenkfeier bot die musikalische Gestaltung durch die Delegation der Stadtkapelle des Musikvereins mit Dirigent Marc Pöthig.

Zehntklässler der Silcherschule (vorne) gemeinsame mit Lehrerin Simone Haug (l.) haben die Gedächtnisfeier mitgestaltet und Friedensgedichte vorgelesen.

Mit besonderen Musikstücken verlieh die Delegation der Stadtkapelle des Musikvereins der Gedenkfeier eine andächtige Stimmung.