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EFA-Veranstaltung in der Stadthalle Eislingen: Klare Einblicke in digitale Recht

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum

26.11.2025 - Hans-Ulrich Weidmann

 

Am 25. November 2025, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, begrüßte die eislinger-frauen-aktion efa e.V. Franziska Benning, Leiterin der Rechtsabteilung der Beratungsstelle HateAid, in der Eislinger Stadthalle. Vor einem interessierten Publikum erläuterte Benning, was digitale Gewalt ist und wie Betroffene digitaler Gewalt ihre Rechte wahrnehmen und sich wirkungsvoll zur Wehr setzen können.

Ein zentrales Thema ihres Vortrags waren die Meldestellen nach dem Digital Services Act (DSA). Nutzerinnen und Nutzer können dort Beschwerden über rechtswidrige Inhalte direkt auf den jeweiligen Plattformen einreichen – doch die Entscheidung über Maßnahmen liegt weiterhin beim Plattformbetreiber. Benning machte deutlich, dass dies zwar ein wichtiger Schritt sei, jedoch noch nicht immer zu konsequenten Ergebnissen führe.

Darüber hinaus erklärte sie, wie Betroffene Anzeige erstatten können und welche Rolle die Polizei bei der Ermittlung spielt. Besonders betonte sie, dass Fristen unbedingt einzuhalten sind, um rechtlich erfolgreich gegen digitale Übergriffe vorzugehen. Auch die Möglichkeiten von Abmahnungen und Klagen wurden anschaulich dargestellt.

Ein weiterer Schwerpunkt war die digitale Zivilcourage: Benning rief dazu auf, nicht wegzusehen, sondern Betroffene aktiv zu unterstützen, Übergriffe zu melden und gemeinsam für ein respektvolles Miteinander im Netz einzustehen.

Zum Abschluss erinnerte die efa-Vorsitzende Christine Schlenker an die nächste Veranstaltung: Am 3. Dezember 2025 findet eine Lesung mit Barbara Schmid unter dem Titel „Die (un)verborgene Gewalt gegen Frauen“ in der FC-Gaststätte statt.