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Mit Grenzen leben – Leben bewahren

23.11.2009 - Kolpingsfamilie Eislingen Gerhard Frank

 

Grenzen haben zwei Bedeutungen. Sie zeigen mir auf, wo meine Freiheit beschnitten wird. Auf der anderen Seite schützen sie mich. Von Viktor Emil Frankl, dem Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse stammt der Satz:
„Das Schicksal ist der Boden auf dem wir stehen, und unsere Freiheit ist es, wie wir uns darauf bewegen“.

Um diese Kernsätze war der Vortrag von Frau Maria Wiedebach aufgebaut, den sie im Kolpingheim Eislingen hielt. Maria Wiedebach ist logotherapeutische Beraterin in Göppingen.
Es gibt Grenzen in der Landschaft. Grenzen gibt es auch in den Regeln des Zusammenlebens, die den Menschen Sicherheit geben. Wenn Freiheit und Selbstverwirklichung grenzenlos werden, verliert der Mensch die Orientierung. Kinder brauchen Grenzen, die Privatsphäre des Anderen muss respektiert werden, die eheliche Treue ist ein Versprechen das eingehalten werden muss.
Körperliche Begrenzungen durch Behinderungen oder zeitliche Begrenzungen sind bekannt.
Es kommt eine Zeit wo es zu spät ist bestimmte Dinge zu tun, das Alter, bis hin zum Tod. Unser ganzes Leben ist begrenzt.
Wenn ein Mensch überlastet ist, kommt er irgendwann an seine psychische Grenze.

Und schließlich ethische Grenzen, oder für gläubige Menschen die Gebote Gottes.
Diese Gebote wollen uns nicht in unserer Freiheit einengen, sondern sie wollen uns schützen.
Ist der Mensch, der diese Grenzen überschreitet wirklich glücklich und frei? In unserer Gesellschaft sehen wir Sexualsüchte und Kindesmissbrauch, Jugendliche die schon alles ausprobiert haben und ausgebrannt, verbraucht und leer sind. Wir müssen lernen, Grenzen als etwas anzunehmen, was zu unserem Leben dazugehört.

Warum fällt es dem heutigen Menschen so schwer mit Grenzen zu leben?
Maria Wiedebach nennt sie Götzen unserer Zeit. Jugend und Schlankheitswahn, Selbstverwirklichung und grenzenlose Freiheit, Sexualität, Gesundheit, Wissenschafts- und Forschungsgläubigkeit, Reichtum, Toleranz.
Am Beispiel Gesundheit machte sie deutlich was sie damit meint. Natürlich ist die Gesundheit ein hohes Gut, aber ist sie wirklich das höchste Gut? Darf ich für die Gesundheit meine Seele verkaufen. Sie zitierte Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz der schrieb: Eine neue Religion hat Deutschland erobert: die Gesundheitsreligion. Raucher, Nicht-Jogger und Übergewichtige werden an den Pranger gestellt. Den Begriff „Sünde“ gibt es nur noch im Zusammenhang mit Essen, und zu manchen Kliniken gibt es geradezu Wallfahrten. Der Autor ist überzeugt, wenn heute ein Wissenschaftler mit embryonalen Stammzellen Parkinson oder Diabetes heilen könnte, wäre die Diskussion über Embryonenschutz vorbei. Dann würden die Embryonen ganz schnell dem Gott „Gesundheit“ geopfert.
Maria Wiedebach sagte: Wir dürfen der Gesundheit nicht ungeborene Kinder opfern. Gott hat
uns genug Möglichkeiten gegeben zu forschen. Es gibt riesige Erfolge mit adulten Stammzellen. Diese Grenze müssten wir nicht überschreiten um Krankheiten zu bekämpfen.
Alle die oben aufgezählten Götzen sind für sich betrachtet wertvolle Güter. Erst wenn wir sie grenzenlos zum höchsten Gut machen, dann werden sie für die Menschen und die Gesellschaft negativ und schädlich. Das trifft auch für die Selbstverwirklichung und die Freiheit zu.
Grenzen und Schwierigkeiten gehören zu jedem Leben, entscheidend ist, wie ich mich darauf einstelle. Gott gibt mir Lasten auf, aber er gibt mir auch die Kraft sie zu tragen und daran zu reifen. Weil unsere Gesellschaft das anscheinend nicht mehr akzeptieren und die Grenzen nicht mehr sehen will, wird kurzerhand das Lebensrecht bestimmter Menschen in Frage gestellt. Es ist höchste Zeit sich für Menschen einzusetzen, deren Lebensrecht zur Diskussion steht.
Als Beispiele für Grenzverletzungen nannte Maria Wiedebach Abtreibung, Spätabtreibung, Forschung an embryonalen Stammzellen, PID und Euthanasie.
In diesem Zusammenhang stellte sie auch drei Lebensschutzgruppen aus unserem Kreis vor.
CDL, KAL und Helferkreis.
Ab wann und wie lange einem Menschen Menschenwürde und Schutz zukommt wird nicht mehr einheitlich beantwortet, zum Beispiel in der Bio-und Gentechnik, der Forschung an embryonalen Stammzellen, Therapeutisches Klonen, und der Präimplantationsdiagnostik.

Grenzverletzung Abtreibung
Wo man tötet, um einem Menschen und seinen Angehörigen die Last seiner Existenz zu ersparen, gibt es bald ähnliche begründbare Fälle, in denen man meint, aus Mitleid töten zu dürfen oder zu müssen. Obwohl Abtreibung nach dem Gesetz Unrecht ist, verpflichtet sich der Staat die Durchführung der Abtreibung durch genügend Beratungsstellen flächendeckend zu ermöglichen.
Ein Recht auf Abtreibung wird gleichgesetzt mit Selbstbestimmung und Freiheit der Frau. Man glaubt man könne das Kind durch die Abtreibung sozusagen rückgängig machen. Aber das kann man niemals. Die Frau muss mit dem Kind leben, dem lebenden Kind oder mit dem toten Kind. Viele Frauen werden dadurch seelisch und psychisch schwer verletzt.

Grenzverletzung PID (Präimplantationsdiagnostik)
Durch PID werden die Embryonen zum Produkt, zur Sache. Die Ware wird auf Mängel kontrolliert, fehlerhafte Ware wird aussortiert, die Annahme verweigert. Bei allem Mitgefühl mit betroffenen Paaren dürfen wir das menschliche Leben nicht zur Handelsware machen. Ein Kind ist ein Geschenk. Es gibt kein Recht auf ein gesundes Kind. Es gibt kein Leben in dem sich Leid verhindern lässt. Mit welchen Eigenschaften wird man glücklich, und wer von uns würde den Gencheck überstehen?
Grenzverletzung Euthanasie

Die Angst vor der Apparatemedizin hat die Diskussion um die aktive Sterbehilfe stark angeregt. Mancher wünscht sich, dass sein Leben in einem aussichtslosen Falle beendet wird. Aber dürfen wir das? Ist es wirklich grausam wenn wir als Christen darauf beharren, Gott allein bestimmt Anfang und Ende des Lebens?
Wir wissen auch, dass Schmerzlinderung und Sterbebegleitung den Wunsch nach aktiver Sterbehilfe schnell beseitigen können. Deshalb ist es wichtig, die Hospizbewegung und die Ausweitung der Palliativmedizin zu unterstützen.

 

 

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Eislingen

Maria Wiedebach


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